Wenig zielführend: Einschränkung traditioneller Messen in der Diözese Washington
Basilika der Unbefleckten Empfängnis
Nach der Ankündigung Kardinals Wilton Gregory, das Feiern traditioneller Messen in der Erzdiözese Washington einzuschränken, gibt es nur noch drei Orte, an denen sie erlaubt sein werden. So darf ab dem 21. September die tridentinische Messe nur noch im Franziskanerkloster des Heiligen Landes in Washington, D.C., in Saint John the Evangelist in Silver Spring, Maryland, und in Saint Dominicus in Aquasco, Maryland, gefeiert werden.
In einem zweiseitigen Brief und einem begleitenden Dekret legt Kardinal Gregory die neuen liturgischen Normen für die Erzdiözese dar. Sie gehen auf das vor einem Jahr erlassene Motu Proprio Traditionis custodes von Papst Franziskus zurück. Das neue Protokoll verlangt zum einen, dass die Priester eine Genehmigung einholen, um die neue Messe ad orientem, das heißt dem Tabernakel zugewandt, feiern zu können. Ohne diese Genehmigung müssen die Messen „in der Volkssprache oder in Latein (...) ‚versus populum‘ - dem Volk zugewandt“ gefeiert werden.
Das Dekret legt fest, dass andere Sakramente als die Eucharistie gemäß den von Paul VI. und Johannes Paul II. promulgierten liturgischen Büchern gefeiert werden müssen. Obwohl diese Riten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gemäß den neuen Normen, die in drei Jahren überarbeitet werden sollen, auch auf Latein gefeiert werden können. Im Text heißt es: „Die Absicht dieser Regeln ist es, die Einheit der Ortskirche zu fördern und offenkundig zu machen, sowie allen Katholiken der Erzdiözese die Gelegenheit zu geben, eine konkrete Manifestation der Akzeptanz der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils und seiner liturgischen Bücher zu bieten.“
Priester der Erzdiözese Washington, die privat oder öffentlich in der Erzdiözese die Messe nach dem Römischen Messbuch von 1962 feiern möchten, müssen eine schriftliche Genehmigung einholen. Diese verlangt von ihnen, dass sie ausdrücklich die „Gültigkeit und Legitimität der vom Zweiten Vatikanischen Konzil diktierten Liturgiereform“ akzeptieren und eine Wertschätzung „des Wertes der Konzelebration“ zeigen.
Zusätzlich wird Charles Pope, Pfarrer der Kirche Holy Comforter-St. Cyprian in Washington, D.C., zum Delegierten für die pastorale Betreuung der benannten Gemeinden ernannt. Per Dekret wird erläutert: „Dieser Delegierte wird auch als Moderator für alle Geistlichen fungieren, die die Erlaubnis erhalten haben, nach dem Römischen Messbuch von 1962 zu zelebrieren, um sicherzustellen, dass die Bestimmungen von Traditionis custodes eingehalten werden.“
Die Nachbardiözese Arlington, Virginia, veröffentlichte bereits im Januar eine Richtlinie, die die Durchführung von Taufen und Hochzeiten in der traditionellen Form untersagt. Dabei bieten einundzwanzig der 70 Pfarreien der Diözese die Messe in lateinischer Sprache an, was einen der höchsten Prozentsätze unter den US-amerikanischen Diözesen darstellt.
Statt sich von der schrittweisen Einführung dieser neuen Standards und Verbote entmutigen zu lassen, sollten Gläubige erkennen, dass das Erbe des Zweiten Vatikanischen Konzils so hinfällig und vergänglich ist wie viele pastorale Richtlinien, die ebenfalls immer hinfällig und vergänglich ist.
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(Quelle: CNA – FSSPX-Actualités)
Foto: AgnosticPreachersKid, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons