Die wesentliche Botschaft Mariens am 13. Oktober 1917

Quelle: FSSPX Aktuell

Das große Ereignis vom 13. Oktober 1917 in Fatima ist ohne Zweifel das große Sonnenwunder, das von vielen tausenden Zeugen gesehen wurde. Aber auch die Worte Mariens an die Kinder an diesem Tag sind von größter Wichtigkeit. Unter anderem sagt sie nämlich: „Beleidigt Gott nicht mehr, denn er wurde schon zu sehr beleidigt.”

Fatima ist eine ernste Warnung an alle Sünder über die zerstörerischen Folgen der Sünde. Besonders in unserer Zeit, da die Menschen Gott beleidigen (sogar Katholiken) und das als „etwas ganz Normales“ betrachten, da kaum jemand mehr weiss, wie sehr es Gottes Herz verletzt, ist diese Warnung höchst aktuell: „Hört sofort damit auf, es ist wirklich zu viel!“

Indes hebt Unsere Liebe Frau in dieser Erscheinung – und nur in dieser – die starken Worte „zu sehr“ besonders hervor! Was bedeuten sie? Wir wissen, dass jede Sünde, auch die leichteste, schon „zu viel“ ist und, dass es eine Unmöglichkeit ist, wenn wir Gottes unendliche Majestät und Barmherzigkeit betrachten sowie die Tatsache, dass die Sünde eigentlich eine Leugnung Gottes ist und der Versuch ihn zu beseitigen und auszulöschen. Von der ersten Sünde an, die Adam und Eva begingen, und durch alle Zeiten hindurch, wurde Gott zu sehr beleidigt.

Doch heute nähert sich die „Frau, mit der Sonne bekleidet,“ jedem ihrer Kinder mit unbeschreiblicher Lieblichkeit, indem sie ein unfassbares Wunder wirkt, sodass jeder glauben kann: Ihre Augen sind strahlend wie die Sonne; sie ist ganz entzündet von Liebe, gerade wie die Sonne, sie steht vor mir in ihrer ganzen Majestät und ihr Herz spricht mehr als ihre Lippen: „Mein Kind, mein liebes Kind! Bitte beleidige Gott nicht mehr, denn Du hast ihn schon zu sehr beleidigt! Unzählige Male haben Deine Gedanken, Wünsche, Worte und Handlungen ewige Strafen verdient. Wie lange willst Du noch damit weitermachen und Gottes unendliche Heiligkeit herauszufordern? Ich, Deine himmlische Mutter, komme jetzt zu Dir, um Dir zu sagen, was ich möchte: Ich will Euch, meine Kinder, um jeden Preis vor dem Feuer der Hölle retten. Die Hölle existiert, und weil Ihr Gott schon zu viel beleidigt habt, steht Ihr nur einen Meter vor dem ewigen Abgrund! Ich, Eure liebende Mutter, kann dies nicht länger ertragen! Ich weine und erleide Qualen Euretwegen! Bitte hört auf, diesem Weg zu folgen, sonst wird es zu spät sein! Für so viele, die nicht aufhören wollten zu sündigen, ist es tatsächlich zu spät gewesen!“

Aber das ist nicht alles. Wir müssen den Sinn dieses ängstlichen Aufrufs noch tiefer begreifen: Ein edles Herz kann in seiner Liebe niemals „es ist genug“ sagen, es will immer mehr lieben und das ohne Grenzen. Im Gegensatz dazu ist die leichteste Verletzung, die kleinste Beleidigung des Geliebten immer „zu viel“, das liebende Herz kann nicht ertragen, was auch immer den Geliebten schmerzt. Und hier klagt Unsere Liebe Frau wieder: „Seht Ihr nicht meines Sohnes unendliche Liebe, all sein für Euch vergossenes Blut? Seht Ihr nicht, wie er sich für Euch klein macht in der Hostie, damit Ihr ihm im allerheiligsten Sakrament nahe sein könnt? Er, der fast immer vergessen ist, verlassen und verleugnet von Euch, vergisst Euch nicht, noch verlässt er Euch! Und noch mehr: Seht Ihr nicht, dass meine Mutterliebe grösser ist als die Liebe aller Mütter der Welt zusammen?“ Auf diese Weise zieht sie uns ganz innig an ihr unbeflecktes Herz, um unser Herz aufzuwecken, Feuer hineinzugeben und es in Liebe zu Gott zu entflammen. Aber der erste und grundsätzlichste Akt der Liebe ist es, alles zu verhindern, was den Liebsten weinen und traurig werden lässt; und was immer ihn schmerzt ist immer „zu viel!“