Zivile Opfer bei schwerem Angriff auf eine Schule im Gaza-Streifen
Die Schule der Heiligen Familie in Gaza nach dem Angriff
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem veröffentlichte eine Erklärung, in der es „auf das Schärfste“ den militärischen Einsatz gegen Zivilisten verurteilte. Das israelische Militär hatte die Schule der Heiligen Familie, in der seit Beginn des Krieges in Gaza-Stadt mehrere hundert Zivilisten Zuflucht gesucht hatten, angegriffen.
Am Sonntag, den 7. Juli 2024, wurde die Schule der Heiligen Familie im Stadtteil Zeitoun in Gaza-Stadt von einem israelischen Militärschlag getroffen, der mindestens vier Todesopfer forderte. In der Erklärung des Patriachats heißt es: „Medienberichte von dort berichten von zivilen Opfern und Zerstörungen auf dem Schulgelände.“
In einer Erklärung verteidigte sich die israelische Armee und erklärte, sie habe auf „Terroristen“ gezielt, die sich in der Schule versteckt hielten. Dort habe sich auch „eine Waffenfabrik der Hamas“ befunden.
Verurteilung aller Aktionen gegen Zivilisten
Unter Hinweis darauf, dass seit Beginn des Krieges „die Schule der Heiligen Familie ein Zufluchtsort für Hunderte von Zivilisten ist und dass dort keine Geistlichen wohnen“, verurteilte das Patriarchat „aufs Schärfste die Tatsache, dass Zivilisten zur Zielscheibe werden“ sowie „jede kriegerische Handlung, die nicht gewährleistet, dass Zivilisten von den Kampfplätzen ferngehalten werden.“
Vatican News zitiert Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästina, der auf X postete: „Ein anderer Tag. Ein weiterer Monat. Eine weitere Schule im Visier.“ Die UNRWA [United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East], deren Schule ebenfalls Vertriebene beherbergte, wurde am 6. Juli, von der israelischen Luftwaffe ins Visier genommen. Die Zahl der Opfer wird mit 16 angegeben.
In der palästinensischen Enklave wurden 70 Prozent des gesamten Gebäudebestands – in einigen Teilen der Nordregion sogar über 80 Prozent – beschädigt oder zerstört, was zur Vertreibung von über 1,5 Millionen Menschen führte. Viele dieser Bewohner des Gazastreifens fanden Zuflucht in den Schulen, die aufgrund des Krieges geschlossen waren.
Hoffnung auf einen Waffenstillstand
„Wir flehen weiterhin um die Barmherzigkeit des Herrn“, erklärte das Patriarchat von Jerusalem in seiner Erklärung. Es hofft, „dass die Parteien zu einer Vereinbarung gelangen, die dem schrecklichen Blutbad und der humanitären Katastrophe in der Region ein sofortiges Ende setzt.“
Am Sonntag teilte die Hamas mit, sie sei bereit, über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu verhandeln, solange es keinen dauerhaften Waffenstillstand mit Israel gibt. Die Vermittlungsbemühungen von Katar, Ägypten und den USA wurden verstärkt, um vielleicht im zehnten Monat des Krieges eine Einigung zu erzielen.
(Quellen: Vatican News/Patriarcat Latin de Jérusalem – FSSPX.Actualités)
Illustration: © Vatican News