Der Synodale Weg ist eine Sackgasse

Quelle: FSSPX Aktuell

Genau das haben deutsche Katholiken mit Weitblick erkannt und entsprechend gehandelt. Vor kurzem verurteilte das Forum Deutscher Katholiken auf seiner Generalversammlung in Augsburg die Überheblichkeit, mit der die Führung der Kirche in Deutschland den Synodalen Weg verfolgt.

In einem Entschließungstext vom 23. Mai 2022 spricht das Forum Deutscher Katholiken folgende Warnung aus: „Wir sind nicht bereit zu akzeptieren, dass die Bischöfe den Inhalt ihrer feierlichen Weihe vergessen und das Depositum unseres Glaubens, das wir von der Kirche erhalten haben, verändern, um es an die heutige Zeit anzupassen. Wir unterstützen einstimmig diejenigen Bischöfe, die dem von ihnen geleisteten Eid treu bleiben und die wahre Hirten und keine Söldner des Mainstreams in der Welt sind.“ In Bezug auf die anderen Ziele des Synodenwegs warnen die besorgten Katholiken vor „einer realen Gefahr eines Schismas“.

Magnus Striet, Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Freiburg und eine der Haupttriebfedern für den doktrinären Irrweg der deutschen Synodenversammlung, hatte passenderweise zum Thema kürzlich erklärt: „Es wird ständig von einem bevorstehenden Schisma gesprochen, das dem von Martin Luther im 16. Jahrhundert ausgelösten Schisma ähnelt, aber die Kritiker brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass ein Schisma entsteht: Es besteht schon lange. In vielen katholischen Kreisen ist die Kluft zwischen dem Gewissen der Gläubigen und dem vom Lehramt der Kirche festgelegten verbindlichen Glaubensbekenntnis so ausgeprägt, dass es nichts mehr zu reparieren gibt.“ Daraus zieht Striet die - implizite - Schlussfolgerung, dass es das Glaubensbekenntnis sei, das sich anpassen müsse, und zeigt damit, dass er sich nicht einmal im Schisma, sondern in der Häresie befindet.

Die Leitung des deutschen Synodalen Weges hatte ebenfalls schon früher alle Einwände gegen den Synodalen Weg zurückgewiesen. Einwände, die in den letzten Monaten aus Polen, von der Skandinavischen Bischofskonferenz, von mehreren amerikanischen Bischöfen zu hören waren und schließlich in einem offenen Brief, der von 70 Bischöfen aus den USA, Kanada, Australien und Afrika unterzeichnet wurde, deutlich formuliert wurden. Doch man zeigt sich stur, weshalb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Georg Bätzing, die Abwanderung von Katholiken aus der Kirche als „ein Zeichen gegen den Widerstand der Kirche gegen den Wandel“ beschreibt. Die Mitglieder des Forums Deutscher Katholiken sind allerdings der Ansicht, dass die Realität eher das Gegenteil die Realität darstellt. In ihrem Entschließungstext stellt die deutsche Vereinigung von Katholiken, die der Lehre der Kirche treu bleiben wollen, fest, dass zum Beispiel der „schreckliche Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ... als Hebel benutzt wird, um die sakramentale Grundstruktur der Kirche zu verändern oder zu untergraben und das Priestertum in seiner sakramentalen Wurzel zu zerstören“.

Der Text des Forums endet mit der zugleich schrecklichen und ermutigenden Schlussfolgerung: „Die Tatsache, dass in naher Zukunft viele kirchliche Strukturen in unserem Land massiv zusammenbrechen werden, wird keineswegs das Ende der katholischen Kirche in Deutschland sein; aus der Krise wird eine treue und junge Kirche hervorgehen, die die christliche Hoffnung und Zuversicht lebt.“ Dazu muss als solides Fundament die Tradition der Kirche wiederentdeckt werden.  Wir hoffen, dass diese deutschen Gläubigen, die von Weitsicht geleitet werden, den Mut haben, zum Ursprung des synodalen Weges zurückzukehren, um dann bewusst eine andere Richtung einzuschlagen.