Franziskus: „Reguläre Migrationswege erweitern und sicher machen“

Quelle: FSSPX Aktuell

Die Skulptur "Angels unaware".

Am Abend des 19. Oktober 2023 fand anlässlich der Synode über die Synodalität eine Gebetszeit für „alle, die ihr Leben entlang der verschiedenen Migrationsrouten verloren haben, für ihre Familien, für diejenigen, die überlebt haben, und für alle Flüchtlinge und Migranten, die noch auf dem Weg sind“ statt.

Die 365 Synodenväter und -mütter waren eingeladen worden, sich auf dem für die Öffentlichkeit geschlossenen Petersplatz bei der Skulptur Angels Unawares [unbewusste Engel] des Kanadiers Timothy Schmalz zu versammeln, die Migranten gewidmet ist, die auf einem Boot dargestellt sind. 

Papst Franziskus meditierte über das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das als „Schlüssel für den Übergang von einer geschlossenen zu einer offenen Welt, von einer Welt im Krieg zu einer Welt im Frieden“ dargestellt wird. Er rief jeden dazu auf, der Samariter aus dem Gleichnis zu werden, der von Mitgefühl ergriffen wird: „Darin liegt die Bedeutung der vier Verben, die unsere Arbeit mit Migranten zusammenfassen: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren“, und es handele sich um eine „langfristige Verantwortung“. 

Der Pontifex forderte dazu auf, „eine weitere Handlung durchzuführen, die in dem Gleichnis nicht angesprochen wird: Es ist ebenso notwendig, sicherere Wege aufzuzeigen. Deshalb sollte man sich darum bemühen, die regulären Migrationsrouten zu erweitern. Die Migrationsrouten unserer Zeit sind bevölkert von verletzten und halbtot zurückgelassenen Männern und Frauen, von Brüdern und Schwestern, deren Schmerz vor Gott schreit.“ Er geißelte die „skrupellosen Menschenhändler“ und wandte sich gegen Egoismus, Gleichgültigkeit und Angst. 

Er forderte die Gläubigen auf, sich „all den Vagabunden von heute anzunähern“ und bedauerte, dass „es für viele leider zu spät ist und uns nichts anderes übrig bleibt, als an ihren Gräbern zu weinen, wenn sie überhaupt welche haben; oder das Mittelmeer ist ihr Grab geworden.“ 

Er empfahl „einen gemeinsamen und mitverantwortlichen Ansatz zur Steuerung der Migrationsströme“, da diese „in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmen werden.“ Nicht einen Augenblick lang ging der Stellvertreter Christi auf die Religion der Migranten und den Druck ein, den diese auf die katholischen Länder ausüben.