Kardinal Gerhard Müller unterstützt die Frageaktion der fünf Kardinäle

Quelle: FSSPX Aktuell

Der deutsche Kardinal veröffentlichte eine kurze Erklärung, in der er die fünf Kardinäle, die Papst Franziskus ihre „dubia“ vorgelegt hatten, unterstützte. Gerhard Müller ist „froh“, dass andere das Notwendige tun, um den Papst an seine immense Verantwortung für die Bewahrung der Kirche zu erinnern.

Die Aktion zur Verteidigung des katholischen Glaubens der Kardinäle Robert Sarah, Raymond Burke, Joseph Zen Ze-kiun, Juan Sandoval und Walter Brandmüller, die die Gemüter im Vatikan bewegte, wurde vom ehemaligen Präfekten der „Kongregation für die Glaubenslehre“ (seit 2022 „Dikasterium für die Glaubenslehre“ (Dicastero per la Dottrina della Fede)) unterstützt. 

Der deutsche Kardinal warnt nun davor, dass das Einnehmen häretischer Position heute die kirchliche Karriere befördern könne. Müller erinnert daran, dass Bischöfe keine Marionetten sein dürfen, die blindlings nachplappern, was der Papst sagt, und wettert gegen den Neupapismus.  

Kardinal Müller zufolge wissen die Katholiken zwar, dass die Päpste die Nachfolger des heiligen Petrus in Rom sind, sie sollten aber auch wissen, dass sie sich der Karikatur der Päpste widersetzen müssen, die die Protestanten im 16. Jahrhundert von den Päpsten entwarfen, aber auch denjenigen, die die päpstliche Autorität benutzen, um sich in den Augen der Neuen Weltordnung gut darzustellen. 

Kardinal Müller erklärte, er habe „die katholische Lehre verteidigt“, indem er seiner Verantwortung als Bischof und Kardinal gewissenhaft nachgekommen sei. „Aber“, so fügt er hinzu, „ich bin froh, dass andere auf ihre Weise das Notwendige tun und den Papst an die ihm von Gott übertragene Verantwortung erinnern, die Kirche in der ‚Lehre der Apostel‘ (Apg 2,42) zu bewahren.“ Weiter meint er: „Es gibt eine ketzerische, aber karrierefreundliche Position, die besagt, dass Gott sich Papst Franziskus nur durch die direkte Information des Heiligen Geistes offenbart und dass die Bischöfe diese himmlischen Erleuchtungen nur blind wiederholen und mechanisch wie sprechende Marionetten weitergeben müssen.“ Der Bischof erklärt: „Ein Bischof ist der Nachfolger der Apostel und der authentische Lehrer des Evangeliums Christi“ in Einheit mit den Bischöfen und dem Papst. „Dies ist die Lehre vom Primat des Papstes und nicht der Neopapismus derjenigen, die die Kirche Christi der Ideologie des atheistischen und menschenfeindlichen Kapitalismus von Davos ausliefern wollen.“ 

Der ehemalige Präfekt der „Kongregation für die Glaubenslehre“ führt weiter aus: „Ihr betrügerischer Vorwand ist die Anpassung des angeblich überholten Wortes Gottes an die Normen einer pseudowissenschaftlichen Anti-Ehe-Anthropologie und einer Kultur des Todes, als ob uns in Christus nicht die ganze Wahrheit gegeben worden wäre.“ Auch wenn „jeder Katholik an die göttliche und katholische Wahrheit glaubt. (...) Als theologisch aufgeklärter Jünger Christi widersetzt er sich der Karikatur des Papsttums, sowohl in der antirömischen Polemik der Reformatoren (des 16. Jahrhunderts) als auch im papageienhaften Nachplapperverständnis des Neupapismus oder des antikatholischen Heidentums.“ 

Der Kardinal schließt schließlich: „Damit geben sie den katholischen Glauben der Lächerlichkeit preis in einer Öffentlichkeit, die nicht an die Tatsache der historischen Offenbarung Gottes in Christus glaubt und die den Papst – ob er es merkt oder naiv mitspielt, ist egal – als Autorität benutzt, um die in ihren Augen rückständigen und unaufgeklärten katholischen Massen für die UN 2030-Agenda zu gewinnen.“  

Starke Worte von einem Mitglied der Synode, die am 4. Oktober in Rom eröffnet wurde.