Notre-Dame: Geteiltes Echo auf Teile der Innenausstattung

Quelle: FSSPX Aktuell

In etwa 18 Monaten wird die symbolträchtige Kathedrale von Paris wieder für den Gottesdienst freigegeben. Da die Außenarbeiten planmäßig voranschreiten, befasste sich ein Ausschuss mit dem Kirchenmobiliar. Nach einer Ausschreibung waren bis zum 3. Januar 69 Bewerbungen eingegangen und der Erzbischof von Paris hatte fünf Namen bekannt gegeben, die das Projekt ausarbeiten sollten.

Die Auswahl wurde einem kunstverständigen Komitee vorgelegt, das sich aus Vertretern der Diözese, des Kulturministeriums und qualifizierten Persönlichkeiten zusammensetzte. Nach einer letzten Sitzung am 23. Juni 2023 gab der Erzbischof von Paris, Laurent Ulrich, seine Entscheidung in einer Pressemitteilung bekannt. 

Der Prälat erklärte, welche Richtung er für die Gestaltung von fünf wichtigen Räumen vorgegeben hatte: „Der Altar, das Baptisterium, der Ambo, die Kathedra des Bischofs und der Tabernakel. Jedes Teil muss auf klare und lesbare Weise seinen Zweck zeigen, das Ganze muss eine Harmonie bilden, die das Geheimnis des christlichen Glaubens und das einzigartige sakramentale Leben der Gläubigen zum Ausdruck bringt.“ 

Der Erzbischof von Paris forderte außerdem, dass „die präsentierten Werke den Ort, seine Geschichte und seine starke Symbolik, die sich aus der Mission, die er im Laufe der Jahrhunderte erfüllt hat, ergibt, respektieren.“ Außerdem sollten sie „den Geist der katholischen Liturgie gemäß den Bedeutungen und Normen, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil festgelegt wurden“, respektieren. Zusätzlich sollten die Möbel nicht nur ein Werk der Gegenwart sein, sondern auch als dauerhaft angesehen werden: „Romanische Altäre oder Altäre aus der klassischen Periode wurden oft über Jahrhunderte hinweg verwendet“. All diese Merkmale fasste Ulrich in der „edlen Einfachheit“ liturgischer Riten zusammen, wie sie in der Konzilskonstitution über die heilige Liturgie, Sacrosanctum Concilium, beschrieben sind. 

Schließlich wurde Guillaume Bardet gebeten, die fünf Hauptelemente des liturgischen Mobiliars zu entwerfen. Der Erzbischof hielt seinen Entwurf für kohärent, fand das gewählte Material Bronze passend sowie die Klarheit der einzelnen Elemente. Ionna Vautrin wurde gebeten, die künftigen Stühle für Notre-Dame zu entwerfen. Sylvain Dubuisson wurde bereits mit der Gestaltung des neuen Reliquienschreins der Dornenkrone Christi beauftragt. Ihre Werke sollen bis zum Herbst 2024 fertiggestellt werden. 

Kaum allerdings waren die Computergrafiken veröffentlicht, wurde das Projekt in den sozialen Netzwerken kritisiert: Es wirke düster, traurig, unheimlich, streng, archaisch. Es mangelte nicht an Adjektiven, um die Wahl herabzuwürdigen. „Ich finde es künstlerisch uninteressant. Es ist wuchtig, schwer ... tellurisch und überhaupt nicht transzendent“, schrieb ein Blogger. Ein anderer kommentiert: „Ikea-Design aus den 70er Jahren, das genauso schnell veralten wird wie die Entscheidungsträger dieser mittelmäßigen Wahl.“ 

Man kann sich anhand der hier gezeigten computergenerierten Bilder ein Bild machen. Vielleicht kann man sagen, dass die Schlichtheit eine gewisse Ärmlichkeit widerspiegelt.  Eine Ärmlichkeit, eine Schmucklosigkeit die den Charakter der erneuerten Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils verkörpert.  

Die Modernisierer haben den erhebenden Geist der Liturgie verloren. Auch wenn der katholische Gottesdienst „einfach“ sein sollte, muss er in eine edle Erhabenheit eingebettet sein, und nichts kann zu schön sein, um das Opfer unseres Herrn Jesus Christus aufzunehmen. Mit dem Sinn für das Transzendente ist den Progressiven auch der Sinn für das Schöne verloren gegangen.