Holland: 50 Prozent weniger Gläubige und bald 60 Prozent weniger Kirchen

Quelle: FSSPX Aktuell

St.-Bavo-Kathedralenbasilika der Diözese Haarlem-Amsterdam

Schlechte Nachrichten in Holland: Am 10. September 2022 teilte Jan Hendricks, Bischof der Diözese Haarlem-Amsterdam, mit, dass 60Prozent seiner Kirchen in den nächsten fünf Jahren schließen müssen, weil die Zahl der Gläubigen, der Freiwilligen und der Einnahmen sinkt.

Er sagte seinen Mitarbeitern: „Die Coronavirus-Pandemie hat den Schrumpfungsprozess, in dem wir uns bereits befanden, beschleunigt: Gläubige im fortgeschrittenen Alter sind noch älter geworden und haben teilweise aufgehört, die Kirche zu besuchen; andere haben sich an eine andere liturgische Form für den Sonntagmorgen gewöhnt, Freiwillige haben die Gemeinden verlassen, Chöre haben ihre Tätigkeit eingestellt.“

So sollen 99 der derzeit 164 Kirchen innerhalb von fünf Jahren geschlossen werden. Von den verbleibenden 65 Kirchen könnten 37 fünf bis zehn Jahre lang als „unterstützende Kirchen“ weiterbestehen, so dass nur 28 „Kernkirchen“ übrigblieben, die als langfristig lebensfähig angesehen werden.

Es muss gesagt werden, dass die Zahl der Gläubigen, die an der Sonntagsmesse teilnahmen, von über 25.000 im Jahr 2013 auf 12.000 im Jahr 2021 gesunken ist.  Nur drei Prozent der 425.000 getauften Katholiken in der Diözese Haarlem-Amsterdam nehmen noch an der Messe teil.

Die Diözese Roermond im Süden des Landes hat ihrerseits bereits einige Gemeinden aufgefordert, die Anzahl der Messen aufgrund des Priestermangels zu reduzieren.

In den Niederlanden gibt es etwa 3,7 Millionen Katholiken, das sind 21,7 Prozent der Gesamtbevölkerung von fast 18 Millionen Menschen. Im Jahr 1970 machten die Katholiken fast 40 Prozent der Bevölkerung aus.