Rosa Mystica: Nach mehr als zwei Jahren Zwangspause wieder aufgenommen!
Von unserer Sonderkorrespondentin auf den Philippinen, Fabienne von Geofroy
Die ersten beiden Tage der Mission werden im Stadtteil Santa Lucia in Butuan stattfinden, einer Großstadt im Norden der Insel Mindanao, der südlichsten Insel der Philippinen. Santa Lucia ist ein Umsiedlungsgebiet für Menschen, die infolge der zahlreichen Naturkatastrophen, die diese Regionen heimsuchen, alles verloren haben. Dieser Slum, in dem sich das Elend hinter einer wunderschönen, üppigen Vegetation verbirgt, liegt unterhalb des Flusses Agusan und wird bei der geringsten Überschwemmung mehrmals im Jahr überflutet. Moralische Verwahrlosung trifft dort auf materielles Elend.
Auf Wunsch einiger Bewohner des Viertels wurde dort 1997 von Pfarrer Marc Vernoy zum ersten Mal eine Messe in einer zerbrechlichen Hütte auf Stelzen gefeiert. Heute befindet sich an derselben Stelle eine bescheidene, aber hübsche Kapelle, die das Ergebnis eines zwanzigjährigen regelmäßigen Apostolats ist.
Yolly, eine engagierte Dauerkraft von Rosa Mystica, Krankenschwester und Katechetin, beginnt nun endlich die Früchte harter Arbeit zu sehen, die von Freuden und Enttäuschungen geprägt war. So ist ihr besonders eine junge Frau aus der Nachbarschaft dankbar. Diese hat eine Familie gegründet und erzieht ihre Kinder trotz anhaltender Armut anständig. Die junge Frau hat die Fehltritte ihrer Jugend, hinter sich gelassen, um ihren Lebensunterhalt besser verdienen zu können. Dankbar ist auch ein junger Mann, der der verhängnisvollen Leidenschaft des Glücksspiels verfallen war. Auch er hat es mittlerweile geschafft und trotz seiner Vergangenheit als Vagabund eine Familie gegründet.
Nach einer Reise, die für einige Freiwillige bis zu 72 Stunden dauerte, wurde das Hochamt am Sonntagmorgen, dem 10. September, von Pfarrer Jean-Michel Gomis zelebriert, der aus Singapur gekommen war, um die französischsprachigen Freiwilligen zu unterstützen. Am frühen Nachmittag begann die Mission mit der traditionellen Prozession, die der unermüdliche Abt Timothy Pfeiffer von der Kapelle aus in extremer Hitze anführte. Da der liturgische Kalender uns in diesem Jahr besonders den Schutz der Schmerzensmutter bietet, gingen wir beim Rosenkranzbeten auf staubigen, kaum befahrbaren Wegen hinter ihr. Die in der Regenzeit üblichen Regenschirme schützten uns glücklicherweise vor den Strahlen der glühenden Sonne. Die Gläubigen boten uns dann, um uns zu begrüßen und ihre Dankbarkeit auszudrücken, eine bewegende Gesangs- und Tanzeinlage. Bernadette, eine der Gläubigen der ersten Stunde, gab ein rührendes Zeugnis und erzählte uns die Geschichte dieser Kapelle von ihren Anfängen an.
Das Engagement der Gläubigen bei der Vorbereitung der Mission ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Opfer der apostolischen Arbeit Früchte tragen. Ebenso wie die materielle und spirituelle Hilfe, die Yolly seit 2019 und insbesondere während der Covid-Quarantäne leistete. Die Ärmsten unter den Armen sehen in der Mission eine konkrete Hilfe und einen großen Beistand. Yolly ist sich sicher, dass aus den Anstrengungen und Opfern aller in diesem „vergessenen Dorf“ ein großer Glauben als geistiges Gut erwachsen wird.
Anschließend wurde die Einteilung der Freiwilligen vorgenommen und es folgte das Rosenkranzgebet und ein schnelles Abendessen. Schließlich sollten die freiwilligen Helfer früh zu Bett, denn die nächsten Tage werden schwer und es gilt den Zeitunterschied bei der Anreise aufzuholen.
Fortsetzung folgt...
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(Quelle: ACIM - FSSPX.Actualités)