300. Ausgabe von DICI
Aus Anlass des Erscheinens der 300. Ausgabe der Zeitschrift DICI, der internationalen Nachrichtenagentur der Priesterbruderschaft St. Pius X. ehrte Bischof Fellay die Nachrichtenagentur mit einem Leitartikel
Die Wahrheit über die gegenwärtigen Ereignisse
Die Psalmen sind ein Quelle interessantester Einsichten in die immerwährende Gegenwart. So lesen wir im Psalm 14, dass Gott von Ewigkeit her „Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.“
Und die Antwort des Psalmisten auf diese Frage gibt uns unweigerlich für unsere Zeit zu denken: " Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“ Worte, die wir auf unsere Gegenwart anwenden können…
Verdorben“. Soviel zur Würde der Menschen, die nicht einmal wissen wollen, dass es einen Gott gibt und die eine menschliche Gesellschaft einrichten wollen und voranbringen wollen, während sie das Wesentliche weglassen: Gott, ihr Schöpfer und Erlöser! Der Psalmist zögert nicht einen Augenblick, diese Haltung angemessen zu beschreiben: solch ein Mensch hat seinen Geist und seinen Verstand verloren. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: "Es ist kein Gott."
„Verdorben!“ Soviel zur Autonomie der zeitlichen Ordnung, die heute so sehr angepriesen wird: ohne Bezug auf Gott, ohne Blick für das objektiv Gute und Wahre, wird der Mensch nicht in der Lage sein Frieden oder Wohlstand zu erlangen. Die gegenwärtig Herrschenden schwelgen in diesen Worten, während die Unerreichbarkeit der Wirklichkeit, die sie beschreiben sich immer grausamer anfühlt: „"Der Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen." (Röm. 3, 17-18)
Wie sehr wünschten wir, dass zumindest die Männer der Kirche, die Männer Gottes diese Wahrheiten in ihrer ganze Fülle erinnern möchten, Wahrheiten, die uns tatsächlich die einzige lohnende Interpretation der gegenwärtigen Ereignisse geben! Aber die Wächter schweigen … sie sind auch „verdorben“, zum größten Unglück des christlichen Volkes und der ganzen Welt.
Unser sehnlichster Wunsch aus Anlass dieser 300. Ausgabe besteht darin, dass DICI auch weiterhin auf aktuelle Ereignisse, nicht wie die Schaumblasen der Tageszeitungen, die zwangsläufig weggeblasen werden, reagiert, sondern nach dem ewigen Plan des Gottes der Liebe. „Et nos credidimus caritati.“
Bischof Bernard Fellay