Gesegnete Weihnachten am anderen Ende der Welt

Quelle: FSSPX Aktuell

Der Katechismus-Kinderchor

Die Katholische Vereinigung der Krankenschwestern und Ärzte (ACIM) schickt uns diesen Bericht über den Weihnachtsgottesdienst in Cantugas auf den Philippinen:

Der Heilige Abend war kalt, regnerisch, windig und dunkel, da Energieversorgung gekappt worden war. Einige Erwachsene und die Kinder des Katechismus-Kurses kamen durchnässt und fröstelnd in die Kapelle, aber sie sangen voller Elan Weihnachtslieder und küssten freudig die Statue des Jesuskindes, die Yolly, eine Katechistenschwester von ACIM-Asia, gekauft hatte. 

Was für eine Inbrunst, als sie mit dem Lied „Ego sum pauper, nihil habeo, cor meum dabo“ [Ich bin arm, ich habe nichts, ich gebe mein Herz] ihr Herz dem Kind in der Krippe schenkten, die sie gerade zum ersten Mal in ihrem Leben aufgestellt hatten. Nach der Mitternachtsanbetung lud Yolly die Kinder ein, sich mit Spaghetti zu stärken. Das Dorf blieb still. Die Einheimischen wussten, dass Weihnachten die Zeit ist, in der sie um Almosen bitten können. Und genau zu dieser Zeit, vor drei Jahren, waren einige von der Polizei verfolgte Mammawas-Bettler in die St.-Josef-Kirche in Davao geflüchtet, wo Pfarrer Timothy Pfeiffer sie aufgenommen und ihnen versprochen hatte, sie in ihrem fernen Dorf zu besuchen. 

Die mühsame Übersetzung der Weihnachtslieder in einen Dialekt, den sie verstehen konnten, kostete Yolly im Vorfeld viel Arbeit, und das war nicht die geringste apostolische Arbeit, die sie unter diesen armen Dorfbewohnern leistete. Sie legte Wert auf ihre Ausbildung in der Vorbereitung des Altars für die Messe, damit sie sich in Zukunft selbst versorgen können. Eine Verteilung von kleinen Geschenken erfreute die Kinder, die mit Buntstiften, Malsachen und Kuscheltieren nach Hause gingen. Freiwillige der Rosa-Mystica-Mission hatten sie im September mitgebracht, auch Kleidung wurde verteilt. 

Yolly musste sich die ganze Weihnachtsnacht in stiller, tiefer Meditation bei Kerzenschein an die Nadel setzen, um diese gebrauchten Kleider zu reparieren und sie auf die Größe der Kinder anzupassen, damit sie etwas „Neues“ zur Tagesmesse tragen konnten.  

Pater Cornel Eisenring, ein aus der Schweiz gekommener Missionar, hielt an diesem Weihnachtsmorgen die Messe. Die Gläubigen lauschten erstaunt seiner Predigt, denn er sprach ihren Dialekt. Sie umringten ihn überschwänglich beim Verlassen der Messe und wetteiferten um die Gunst, ein Foto mit ihm machen zu dürfen.  

Doch das Feuer der Nächstenliebe brennt unauslöschlich in Yollys Herz, und so machte sie sich nach der Weihnachtsmesse in Cantugas auf den Weg nach Surigao (einer der drei Orte der letzten Rosa-Mystica-Mission im September), um den dort neu gegründeten Chor zu unterstützen. Sie wartete auf eine Studentin aus General Santos, die sich freiwillig bereit erklärt hatte, die Möglichkeiten der Fischproduktion für das Chinampas-Projekt (schwimmende Gärten) in Cantugas zu prüfen. Ein Projekt, das Yolly sehr am Herzen liegt und den Einheimischen eine gewisse Ernährungsautonomie verschaffen und seinen Mitgliedern helfen könnte, einen gemeinschaftlicheren und unternehmerischeren Geist zu entwickeln.  

Zwei Studenten der Ingenieurschule PURPAN in Toulouse werden drei Monate lang, von März bis Mai 2023, nach Cantugas reisen, um ihnen bei der Umsetzung dieses Projekts zu helfen. 

Wenn Sie an der medizinischen Rosa-Mystica-Mission im März 2023 teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an: [email protected] - Wenn Sie spenden möchten: Paypal auf der Website www.rosamystica-mission.com; per Scheck oder Überweisung an: ACIM, 2 route d'Equihen, 62360 Saint-Etienne-au-Mont. Steuerquittung auf Anfrage.