Künstliche Intelligenz als Thema der päpstlichen Friedensbotschaft 2024

Quelle: FSSPX Aktuell

Papst Franziskus hat beschlossen, seine traditionelle Friedensbotschaft vom 1. Januar dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) zu widmen, so eine Mitteilung des „Dikasterium für den Dienst an der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung“ (Dicasterium ad Integram Humanam Progressionem fovendam) vom 8. August 2023.

Der Pontifex wird insbesondere darauf drängen, dass sich der Bildungs- und Rechtsbereich mit der Frage der Entwicklung dieser neuen Technologien befasst, da in den letzten Monaten spektakuläre Innovationen wie das multimodale Sprachmodell ChatGPT (Generative Pre-Trained Transformer) eingeführt wurden. 

Seit 1968 begeht die katholische Kirche an jedem 1. Januar den Weltfriedenstag, an dem der Papst eine Botschaft vorlegt, in der er seine Sorgen und Wünsche für die kommende Zeit zum Ausdruck bringt. Im Januar dieses Jahres ging er auf die Covid-19-Pandemie ein und bedauerte die Rückkehr des Krieges auf den europäischen Kontinent, was er als „Kalamität“ bezeichnete. 

Für 2024 wird der Papst eine Reflexion über die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) vorschlagen, die „einen immer tieferen Einfluss auf die menschliche Aktivität, das persönliche und soziale Leben, die Politik und die Wirtschaft“ hat. Er wird dabei „die Notwendigkeit betonen, wachsam zu sein und sich dafür einzusetzen, dass in der Herstellung und Nutzung dieser Geräte nicht eine Logik der Gewalt und Diskriminierung zum Nachteil der Schwächsten und Ausgegrenzten verwurzelt wird“, heißt es in der Erklärung des Dikasteriums. 

Für den Pontifex ist es dringend notwendig, die Entwicklung und den Einsatz künstlicher Intelligenzen verantwortungsvoll zu gestalten, damit sie „im Dienst der Menschheit und zum Schutz unseres gemeinsamen Hauses“ stehen. Daher muss „die ethische Reflexion auf die Sphäre der Bildung und des Rechts ausgedehnt werden“, um sicherzustellen, dass „die Würde der Person gewahrt bleibt“ und „die Sorge um eine Brüderlichkeit, die wirklich der ganzen Menschheitsfamilie offen steht“. 

Im Jahr 2020 hatten unter der Schirmherrschaft des Heiligen Stuhls mehrere Institutionen den „Römischen Appell für eine Ethik der KI“ unterzeichnet, ein von der Päpstlichen Akademie für das Leben entwickeltes Dokument, das die Entwicklung transparenterer, inklusiver, sozial nützlicher und verantwortungsvollerer Technologien befürwortet. 

Zu den Erstunterzeichnern gehörten die Unternehmen Microsoft und IBM sowie die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO). Diese und andere gehören zu den internationalen Organisationen, die sich für eine neue Weltordnung gemäß der von den Vereinten Nationen festgelegten Agenda 2030 einsetzen.