Neue Kapelle für Jugendbewegung in Frankreich

Quelle: FSSPX Aktuell

Der „Mouvement de la Jeunesse Catholique de France“ (Katholische Jugendbewegung Frankreichs) wurde 1967 in Paris gegründet. Die Bewegung richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. Sie steht treu zur Tradition der Kirche in Lehre und Liturgie. Die vier Prinzipien, auf denen der MJCF ruht, sind: Freundschaft, Gebet, Bildung und Aktion.

Nicht wenige Priester und Ordensleute der Tradition sind aus den Studien- und Apostolats-Gruppen hervorgegangen. Das Zentrum befindet sich in Gentily in der Nähe von Paris.

Am Fest Christi Himmelfahrt hat Weihbischof Alfonso de Galaretta das neuerrichtete Oratorium des Zentrums, das dem hl. Dominikus geweiht ist, eingesegnet. Die Kapelle befindet sich im Erdgeschoss des MJCF-Zentrums, einem mehrstöckigen Gebäude, ist 200 Quadratmeter groß und bietet 100 Jugendlichen Platz. Damit hat die stark auf das Apostolat aufgerichtete Bewegung ein neues „Herz“.

In seiner Predigt betonte der Weihbischof die Notwendigkeit der Kontemplation, um wahre Apostel Christi zu sein: Sie ist die „Seele allen Apostolats“. Damit spielte der Prälat auf einen „Klassiker“ des geistlichen Lebens an, der für die MJCF einen Referenztext darstellt.

Der Trappistenabt Jean-Baptiste Chautard  (1858–1935) veröffentlichte 1907 sein vom hl. Pius X. hochgelobtes Werk „Innerlichkeit“. (Hier bei sarto-Verlag bestellen ►)

Die Kernaussage des Buches ist, dass jegliches apostolische Werk eines Christen ein intensives Gebetsleben zur Voraussetzung haben müsse, um fruchtbar zu sein. Das auch heute noch im Handel befindliche Buch richtete sich gegen einen die Gnade vergessenen pelagianischen Aktivismus  (Häresie der Werke).

Papst Benedikt XVI. lobte bei seinem Frankreichbesuch 2008 das Buch – vor der Erscheinungsgrotte in Lourdes – wegen seines marianischen Charakters: 

„Wie richtig war die Intuition von Dom Jean-Baptiste Chautard, einer schönen spirituellen Gestalt Frankreichs, der in seinem Werk ‚Innerlichkeit. Die Seele allen Apostolats‘ dem eifrigen Christen vorschlug, häufig dem Blick der Jungfrau Maria zu begegnen!“

In der MJCF gehört das Buch zur „eisernen Reserve“ der Gruppenleiter.

Msgr. Alfonso de Galaretta erinnerte in seiner Predigt an den Patron des Oratoriums, dessen Wahlspruch hieß: „Contemplari et contemplata aliis tradere“ – „Betrachten und das Betrachtete weitergeben“. Intellektuelle Bildung sei notwendig, um die Frucht seiner Kontemplation und seines freundschaftlichen Umgangs mit Gott an andere weiterzugeben.

Das MJCF-Zentrum biete mit seiner neuen Bibliothek und der von der Bewegung herausgegebenen Bücher und der Zeitschrift „Savoir et Servir“ („Wissen und Dienen“) dafür die Voraussetzung. Die Kapelle diene als Ort des hl. Messopfers und des gemeinsamen Rosenkranzes als Raum des betrachtenden Gebets.

Für eine Jugendbewegung, die durch die Zeit ihre Mitgliederschaft ständig erneuern müsse, sei es notwendig nicht nur den katholischen Glauben an die nächste junge Generation weiterzugeben, sondern auch die Art und Weise, den Glauben zu leben. Die seit über 50 Jahren in der MJCF bewährte „Pädagogik“ sei die einfache Maxime „Lebe das Christentum!“ Erst das eigene Beispiel bekehre andere! 

Der Prälat ging auch auf das Prinzip „Freundschaft“ ein. Die gelebte Freundschaft heiße jeden unkompliziert in seinen Reihen willkommen. Die gesellige Atmosphäre, die man im MJCF-Zentrum erlebe, könne dazu dienen, diejenigen anzuziehen, die von der Welt und ihren Scheingütern schon lange enttäuscht seien.

Zu der Segnung des Oratoriums waren ca. hundert Ehemalige nach Gentily gekommen, darunter auch ehemalige Kapläne der MCJF. Der I. Assistent des Distriktoberen, Pater Loïc Duverger, war angereist, ebenso Pater Alain Lorans, Kommunikationsdirektor des Generalhauses der Bruderschaft. Zwei Kapuziner aus Morgon dienten dem Weihbischof als Diakon und Subdiakon in der Liturgie.

In diesem Sommer führt die MJCF wieder mehrere Sommerlager durch, die für alle Interessierten offenstehen.

Die MJCF arbeitet im deutschsprachigen Raum mit der KJB (Katholischen Jugendbewegung) zusammen. Zur KJB Webseite ►