Niedere Weihen in Zaitzkofen 2017

Quelle: Distrikt Deutschland

Am 1. Februar, dem Fest des hl. Ignatius von Antiochien, wurden in Zaitzkofen durch Bischof Alfonso de Galarreta die Niederen Weihen gespendet, welche eine Vorbereitung auf die höheren Weihen und v.a. die Priesterweihe sind. Sie sind kirchlicher Einsetzung und damit Sakramentalien. Als Sakramentalien verleihen diese Weihen dem Geweihten eine gewisse objektive Würde und den Anspruch auf die Gnaden, die er zur würdigen Ausübung seines Amtes benötigt.

In einem Brief erwähnt der hl. Papst Cornelius im Jahre 251 sämtliche Niederen Weihen und gibt die genaue Anzahl der Ostiarier, Lektoren, Exorzisten und Akolythen in Rom an. Diese Weihestufen waren also zu diesem Zeitpunkt bereits eine feste Einrichtung. Sie müssen also noch um einige Zeit früher entstanden sein und könnten teilweise apostolischen Ursprunges sein.

In seiner Predigt betonte Bischof de Galarreta, dass die Weihekandidaten durch die Niederen Weihen Stück für Stück mehr Anteil erhielten an der Aufgabe des Priesters. Diese bestehe darin, die Seelen zu retten durch den Kampf gegen Irrtum und Sünde. Sie würden nun Mitarbeiter Gottes im großen Werk der Erlösung. In tieferer Weise sei jetzt auch die Gottesmutter Maria ihre Mutter.

Die Mutterschaft Mariens gegenüber den Menschen zeige sich besonders darin, dass sie ihnen die nötigen Gnaden von Gott vermittle. Gerade diese Gnade brauche auch der Priester, um seine Aufgabe erfüllen zu können. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Botschaft Mariens in Fatima 1917, Gott wolle die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens in der Welt begründen als Heil- und Rettungsmittel für die kommende Zeit der Prüfung. Es sei kein Zufall, dass die Erscheinungen kurz vor dem Ausbruch der kommunistischen Oktoberrevolution in Russland erfolgt seien. Maria habe deshalb die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz gefordert und gewarnt, Russland werde seine Irrtümer in der ganzen Welt verbreiten.

Dies sei geschehen einerseits durch die Verbreitung des Kommunismus, andererseits durch den sich ausbreitenden Atheismus und den Kampf gegen die Religion, der mehr und mehr voranschreite. So forderte Mgr. de Galarreta die Weihekandidaten auf zu einem Leben des Gebetes, des Opfers, der Hingabe an Gott und der Kontemplation. Sie sollten sich ganz dem Unbefleckten und mütterlichen Herzen Mariens anvertrauen, ja sich ihm weihen. Auch sollten sie aus der tröstenden Zusicherung Mariens Kraft schöpfen, dass am Ende ihr Unbeflecktes Herz triumphieren werde.

Der Bischof erteilte zunächst den 6 Seminaristen des 3. Jahrgangs (drei Deutsche, ein Österreicher, ein Tscheche und ein Pole) die Weihen des Ostiariers (Türhüter, Sakristan) und des Lektors. Als Zeichen der Verleihung der Amtsgewalt wurde den neuen Ostiariern symbolisch der Kirchenschlüssel überreicht. Anschließend begleitete der Erzdiakon die Geweihten nach draußen, um die Kirchenglocke zu läuten. Den Lektoren wurde vom Bischof das Lektionar anvertraut.

Vier Seminaristen des 4. und 5. Jahrganges (ein Deutscher, ein Österreicher, ein Pole und ein Franzose) wurden anschließend die Weihen des Exorzisten und des Akolythen gespendet. Die Akolythen tragen bei der hl. Messe die Leuchter und bringen mit Wasser und Wein die Opfermaterie an den Altar. In früheren Zeiten durften sie bei großem Andrang der Taufbewerber neben dem Priester und Diakon die feierliche Taufe spenden. Die Akolythenweihe ist die letzte Stufe vor der Weihe des Subdiakonates, mit der die Priesteramtskandidaten die Pflicht des Zölibates und des Breviergebetes übernehmen und sich so endgültig und ausschließlich dem Dienste Gottes weihen.