Organisatorischer Ablauf der Marathon-Synode

Quelle: FSSPX Aktuell

Luftaufnahme des Saals Paul VI

Das detaillierte Programm der nächsten Generalversammlung der Synode, die vom 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom stattfindet, wurde am 21. September 2023 vom Presseamt des Heiligen Stuhls vorgestellt. Ein wahrer Marathon für die 464 Teilnehmer der ersten römischen Sitzung, die sich jeden Tag in der riesigen Aula Paul VI. treffen werden.

Ab dem 4. Oktober führt der synodale Weg durch den Vatikan, mit dem Ziel der Annahme eines endgültigen Textes über die Zukunft der Kirche. Dies soll über die 365 stimmberechtigten Mitglieder, einschließlich des Papstes erreicht werden. Zu den weiteren 100 Teilnehmern, die nicht abstimmen dürfen, gehören die „brüderlichen Delegierten“ anderer christlicher Konfessionen sowie die „Experten“ und „Vermittler“. 

Die Experten haben die Aufgabe, aufgrund ihrer Fachkenntnisse mit den Sondersekretären zusammenzuarbeiten. Unter ihnen werden sogenannte Fazilitatoren ernannt. Sie haben die Aufgabe, den Austausch in den verschiedenen Arbeitsgruppen flüssiger zu gestalten. Das heißt, sie haben eine Schlüsselrolle und wurden nicht zufällig ausgewählt, sondern sollen die Richtung der Diskussionen und Entscheidungen beeinflussen. 

Der Hauptteil der Arbeit, die auf die Mitglieder der Synode wartet, findet während des Austauschs in Gruppen von etwa zehn Personen statt, den „kleineren Kreisen“, die in der Aula Paul VI. verteilt sind. Sie werden sich das Studium des Instrumentum Laboris (IL) untereinander aufteilen. Diese Aufteilung soll eine Polarisierung der Debatten vermeiden, um einen Konsens auf der Linie des päpstlichen Gastgebers zu erreichen. 

Jeden Morgen um 8:45 Uhr treffen sich die Mitglieder im Saal der Generalaudienzen, wo sie bereits Avvenire – die Tageszeitung der Italienischen Bischofskonferenz – und den Osservatore Romano lesen konnten. 

Nach einer viertelstündigen Gebetszeit beginnt die Arbeit, die zwischen Generalkongregationen, in denen die Leitlinien des IL in Teilen vorgestellt werden, und den Sitzungen der kleineren Kreise wechselt, in denen die Teilnehmer einzelne Punkte unter sich aufteilen, die sie zusammenfassen und die von einem Berichterstatter bei der Generalkongregation am nächsten Tag vorgestellt werden. 

Jedes Mitglied verfügt außerdem über ein digitales Tablet, mit dem es die vorgeschlagenen Dokumente herunterladen, lesen und darüber abstimmen kann, „um Papierverschwendung zu vermeiden“, heißt es aus dem Vatikan. Der ökologische Ansatz aus Laudato Si verpflichtet schließlich. 

Die Arbeit wird jeden Abend um 19:15 Uhr mit einem Gebet abgeschlossen. Von Samstagnachmittag bis Montagmorgen werden die Mitglieder der Synode frei sein. 

Nach jeder Synthese werden in den kleineren Kreisen „modi“ – oder praktikable Entscheidungen – ausgearbeitet, die als Grundlage für den endgültigen Text dienen, der nach der 21. Generalkongregation, die für den Nachmittag des 28. Oktobers angesetzt ist, verabschiedet werden soll. 

Die Mehrheit der Mitglieder trägt die bischöfliche Würde. Sie verfügen über ein „Gründungsamt“, wie Kardinal Mario Grech, der Generalsekretär der Synode, erklärt. Das heißt drei Viertel der Mitglieder sind Kardinäle, Bischöfe, Patriarchen oder Großerzbischöfe, etwas mehr als zehn Prozent sind Laien. 

Sieben Mitglieder der französischen Vertretung dürfen wählen: Kardinal Jean-Marc Aveline, der vom Papst ausgewählt wurde, Bischof Alexandre Joly (Troyes), Bischof Jean-Marc Eychenne (Grenoble), Bischof Matthieu Rougé (Nanterre) und Bischof Benoît Bertrand (Mende).  

Anne Ferrand, eine geweihte Laiin, und Schwester Nathalie Becquart, Untersekretärin der Synode, dürfen dieses Recht ebenfalls ausüben. 

Die päpstliche Abschlussmesse am 29. Oktober wird jedoch keineswegs das Ende der Synode bedeuten. Um „die Unterscheidung zu verlängern“, hat Papst Franziskus angekündigt, dass im Oktober 2024 eine zweite römische Sessiion abgehalten werden soll, die den Abschluss der Veranstaltung markieren wird. 

Die Schlussfolgerungen der Synode sollen schließlich in einem postsynodalen apostolischen Schreiben von Papst Franziskus festgehalten werden.  

Vielleicht ist dieses bereits geschrieben, wie es bei Amoris laetitia der Fall war, wie Monsignore Bruno Forte, der Sondersekretär der beiden Familiensynoden, enthüllte. Es ist durchaus statthaft, dies zu glauben ...