Starker Anstieg der Christenverfolgung in 2023

Quelle: FSSPX Aktuell

Einer von sieben Christen, das heißt etwa 365 Millionen Menschen, sieht sich laut der neuesten globalen Beobachtungsliste von Open Doors einem hohen Maß an Verfolgung und Diskriminierung aufgrund seines Glaubens ausgesetzt.

Diese Zahl ist in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen, wobei allein im letzten Jahr ein Anstieg von etwa fünf Millionen verfolgten Gläubigen zu verzeichnen war. 

Afrika ist am stärksten betroffen 

In Afrika südlich der Sahara nimmt die Gewalt zu: 90 Prozent der weltweit 5.000 getöteten Christen lebten auf diesem Kontinent. Die antichristlichen Kräfte sind breit aufgestellt. 

Islamische Extremisten profitieren von der regionalen Instabilität, insbesondere in Ländern wie Mali, Burkina Faso, Nigeria, Mosambik und Somalia. 

Auch der Einfluss Chinas und Russlands stellt eine Bedrohung dar, da er die Kontrollmöglichkeiten potenziell verfolgter Regierungen stärkt. So geben afrikanische Regierungen jährlich 1,55 Milliarden US-Dollar für Überwachungstechnologien aus, die hauptsächlich aus China bezogen werden und die gegen christliche Bevölkerungsgruppen zu Verfolgungszwecken eingesetzt werden können. 

Die russische Söldnergruppe Wagner ist in Teile Afrikas eingedrungen und versucht, Regionen zu kontrollieren und die Rohstoffmärkte zu manipulieren. Die Forscher von Open Doors befürchten, dass die Christen zwischen die Fronten geraten könnten, und verweisen auf das mangelnde Interesse für die Zivilbevölkerung. 

In diesem Teil Afrikas haben sich die Angriffe auf Kirchen, christliche Schulen und Krankenhäuser bis 2023 versiebenfacht: von 2.110 im Jahr 2022 auf 14.766 im Jahr 2023; und auch die Angriffe auf christliche Haushalte haben um 371 Prozent zugenommen. 

Im Nahen Osten und in Nordafrika stehen Christen vor mittlerweile allzu vertrauten Herausforderungen: regionale Konflikte, der Druck islamischer Mehrheiten, der Einfluss von Extremisten und der Zusammenbruch der Wirtschaft.

Einige positive Ergebnisse 

Trotz dieses düsteren Bildes zeigt der Bericht von Open Doors auch positive Entwicklungen auf. 

In Mali wurden Verfassungsänderungen gebilligt, darunter die Anerkennung der christlichen Minderheit. 

Im indischen Bundesstaat Karnataka verspricht der Sieg der Kongresspartei eine Überarbeitung oder Rücknahme der Anti-Bekehrungsgesetze.