Weihe der Kirche St. Karl Borromäus in Oberriet

Quelle: FSSPX Aktuell

Innenansicht der Kirche Saint-Charles-Borromee

Im Jahr 1978 zog das Seminar der Bruderschaft St. Pius X. von Weissbad bei Appenzell (Schweiz) nach Zaitzkofen in Bayern um. Daraufhin musste eine neue Lösung gefunden werden, um das Apostolat in der Region von einem Priorat aus fortsetzen zu können.

Dieses konnte schließlich in einer alten Fabrik in Oberriet (Kanton St. Gallen) eingerichtet werden. Einer der Maschinenräume im Erdgeschoss wurde in eine Kapelle umgewandelt und das Priorat im zweiten und dritten Stock des Gebäudes untergebracht. 

Die geografische Lage im Rheintal, in der Nähe von Liechtenstein, Österreich und Deutschland, erwies sich als strategisch wichtig. Die Gemeinde wuchs schnell und das Priorat wurde zu jener Zeit zum größten im deutschsprachigen Raum. Viele Gläubige mussten regelmäßig im Eingangsbereich des Priorats, außerhalb der Kapelle, stehen. 

Zu diesem Nachteil kam noch ein weiterer hinzu: Die Kapelle hatte eine niedrige Decke. Obwohl alles getan worden war, um dieses Gotteshaus mit einem geschnitzten Altar und einem Altaraufsatz zu verschönern, war es notwendig geworden, eine Lösung zu finden. 

Im Juni 2001 wurde das Projekt für eine geräumige Kirche mit 300 Sitzplätzen vorgestellt, die dem Schutzpatron des Priorats, dem heiligen Karl Borromäus, gewidmet werden sollte. Es war ein langer Weg bis zur Erteilung der Baugenehmigung am 22. März 2004. 

Es mussten einige Zugeständnisse gemacht werden, unter anderem musste aufgrund von Einsprüchen auf das Läuten der Glocken verzichtet werden. Am 21. August 2004 wurde der Bau der neuen Kirche mit dem ersten Spatenstich offiziell eingeweiht. 

Zu den wichtigsten Meilensteinen des Baus zählen die Grundsteinlegung durch Bischof Bernard Tissier de Mallerais am Fest des Heiligen Josef 2005, die Errichtung des Kreuzes auf dem Dach des Glockenturms am Fest der Erhöhung des Heiligen Kreuzes 2005 und die einfache Benedizierung der Kirche durch Bischof Alfonso de Galarreta am 17. Mai 2007.

16 Jahre später konnte dieses schöne Werk vollendet werden. In den letzten Monaten wurde das gesamte Heiligtum mit wunderschönen Fresken geschmückt, ein neuer Hauptaltar errichtet und zwei Seitenaltäre aus Stein aufgestellt. 

So konnte der emeritierte Bischof von Chur, Vitus Huonder, am Samstag, den 18. November 2023, die Kirche vor zahlreichen Zuhörern und einem Klerus aus der ganzen Schweiz sowie aus Österreich und Deutschland feierlich konsekrieren.