15. September: Unsere Liebe Frau von den Sieben Schmerzen
Zweimal im Laufe des liturgischen Jahres ehrt die Kirche die Schmerzen und das Mitgefühl Unserer Lieben Frau am Fuße des Kreuzes. Das Schwert des Schmerzes, das der greise Simeon vorausgesagt hatte, durchbohrte die liebende Seele der Mutter Gottes, die neben ihrem sterbenden göttlichen Sohn stand.
Das Sequenz Stabat Mater drückt ihr unermeßliches Mitgefühl aus, während sie ihr süßes Kind in Todesangst verödet sieht und seinen letzten Atemzug empfängt.
Was ihr mütterliches Herz am Fuße des Kreuzes empfindet, hat ihr die Palme des Martyriums ohne den Tod verdient (Kommunion).
Papst Pius VII., der viel unter den revolutionären Verfolgungen zu leiden hatte, ließ 1814 das Fest der Sieben Schmerzen die ganze Kirche feiern. Der Heilige Pius X. erhob es 1908 zu einem Fest zweiter Klasse.
In seinem Brief vom 9. Januar 1801 schrieb Pius VII.: „Es ist gewiß eine Pflicht der Christen gegenüber der seligen Jungfrau Maria, das Andenken an die bitteren Schmerzen, die sie mit bewundernswertem Mut und unbesiegbarer Standhaftigkeit ertrug, mit liebevollem Eifer als Kinder dieser süßesten Mutter zu ehren, vor allem, wenn sie am Fuße des Kreuzes Jesu stand und sie dem ewigen Vater für ihr Heil aufopferte. Sie sollen sich also das Gebot zu eigen machen, das der heilige Mann Tobias seinem Sohn in Bezug auf seine Mutter gab: „Ihr sollt der vielen und großen Gefahren gedenken, die sie für euch erlitten hat“ (4,4).
Welche Zuflucht, welchen Trost können wir uns in unseren Widrigkeiten nicht von der Jungfrau Maria versprechen und erhoffen, wenn wir selbst spontan wünschen, an ihren Ängsten und Leiden teilzuhaben!
Wo gibt es eine wirksamere Hilfe, um unser Herz zu jenem Schmerz zu erregen, der von Gott zu Recht gefordert wird, um uns Barmherzigkeit zu erweisen, als in der liebevollen und wiederholten Betrachtung der Schmerzen Mariens?“
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(Quelle: Mgr Dubois – FSSPX Actualités)