Der Heilige Vater reagiert auf die „Correctio filialis“

Quelle: FSSPX Aktuell

Die von den Jesuiten herausgegebene Zeitschrift „Civiltà Cattolica“ hat am 28. September das Protokoll einer Unterhaltung veröffentlicht, welche Papst Franziskus mit mehreren Jesuiten während seiner Reise nach Kolumbien hatte. Dieses Gespräch fand statt, als der Papst schon von der Correctio filialis wusste, welche von Theologen und Laien zu Amoris Laetitia veröffentlicht worden war. Das Dokument war ihm bereits persönlich am 10. August überreicht worden, bevor es am 24. September 2017 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Am 10. September traf sich Papst Franziskus in Kartagena in Kolumbien, an einem Wallfahrtsort des heiligen Petrus Claver mit 300 Repräsentanten der Afro-Amerikanischen Kommunität, im Beisein einer kleinen Gruppe von Jesuiten. Im Anschluss unterhielt sich der Heilige Vater im privaten Kreis mit 65 Ordensmitgliedern der Jesuiten.

Die Mitschrift dieser Unterhaltung über dieses und jenes stammt von Pater Antonio Spadaro, dem Leiter der Civiltà Cattolica, einem Vertrauten des Papstes.

Im Laufe dieses Treffens stellte der Papst fest – so berichtet es Civiltà Cattolica nach Angaben der „Agentur Imedia“ –, dass die unterschiedlichen Kommentare zu Amoris Laetitia, darunter auch die „Zurechtweisung von Söhnen wegen Häresie“, „beachtenswert“ seien. Aber der Papst besteht darauf, dass man zum Verständnis des Schreibens, das zu solchen Irritationen geführt hat „es von A bis Z lesen muss, beginnend mit dem ersten Kapitel, gefolgt vom zweiten und so weiter… Und danach ist Nachdenken angesagt.“

Der Heilige Vater kommt anschließend auf die angezweifelte Rechtgläubigkeit des nachsynodalen Schreibens zu sprechen. „Manche behaupten, dass hinter Amoris laetitia keine katholische Moral mehr stünde, oder wenigstens, dass es keine sichere Moral sei“, klagt er und fährt fort: „Ich möchte ganz klar daran erinnern, dass die Moral von Amoris Laetitia eine thomistische Moral ist, diejenige des großen Thomas.“ (sic)

Der Generalobere der Priesterbruderschaft, Bischof Fellay, erklärte in einem Interview mit fsspx.news, dass die von ihm mit unterschriebene „Correctio filialis“ eine Initiative von „Theologen und Professoren war, die von den irrgläubigen Ansichten des Schreibens Amoris laetitia erschüttert waren“, und fügte hinzu: „Die Lehre Christi über die Ehe darf nicht einfach unbemerkt geändert werden, unter dem Vorwand, dass die Zeiten sich ändern und dass die Pastoral sich daran anpassen müsse; auch nicht, indem man Mittel dazu gibt, die Lehre zu umgehen.“