Zweifelhafte Personalie an der Spitze des Dikasteriums für die Kultur und die Bildung
Pater Antonio Spadaro
Papst Franziskus hat den Jesuiten Antonio Spadaro (57) zum Untersekretär des vatikanischen Dikasteriums für Kultur ernannt, wie der Heilige Stuhl am 14. September 2023 bekannt gab. Er war seit zwölf Jahren Direktor der Zeitschrift La Civiltà cattolica, wo Pater Nuno da Silva Gonçalves seine Nachfolge antritt.
Antonio Spadaro wird am 1. Januar 2024 seine neue Aufgabe als die „Nummer drei“ in dem von Kardinal José Tolentino de Mendonça geleiteten Dikasterium übernehmen. Dort war er seit 2011 als Berater tätig.
Der Jesuit wurde am 6. Juli 1966 in Messina, Sizilien, geboren. Nach dem Studium der Philosophie trat er in das Noviziat der Gesellschaft Jesu ein. Am 21. Dezember 1996 wurde er zum Priester geweiht.
Nach seinem Doktorat in Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom im Jahr 2000 wurde er 2011 Direktor der Jesuitenzeitschrift La Civiltà cattolica, wo er 1998 als Redakteur begonnen hatte.
Als enger Vertrauter von Franziskus hat Pater Spadaro die Zeitschrift zu einem Kanal gemacht, um die strategische Politik des 266. Papstes zu propagieren.La Civiltà cattolica gab unter anderem das erste Interview des argentinischen Pontifex nach seiner Wahl wieder. Nach jeder apostolischen Reise veröffentlichte Spadaro einen Bericht über den Austausch von Franziskus mit den Jesuiten des Landes.
Die Zeitschrift veröffentlichte ihre viertausendste Ausgabe im Februar 2017 und feierte ihr 170-jähriges Bestehen (1850-2020). Sie wird mittlerweile in neun Sprachen veröffentlicht, darunter Chinesisch, Koreanisch und Japanisch. Sie veröffentlicht Beiträge von etwa 200 Jesuiten rund um den Globus.
Civiltà cattolica unterhält enge Beziehungen zum Vatikan, da ihre Druckfahnen im Staatssekretariat Korrektur gelesen werden. Bis zum Pontifikat von Johannes XXIII. (1958-1963) las der Papst selbst die Artikel, bevor sie veröffentlicht wurden. Johannes XXIII. beschloss, diese Aufgabe auf seinen Staatssekretär und später auf die Mitglieder des Staatssekretariats zu übertragen.
Ist Spadaro ein häretischer Unterstaatssekretär?
Antonio Spadaro kommentierte kürzlich in den Spalten von Il Fatto quotidiano vom 20. August 2023 eine Evangeliumsstelle, in einer Art und Weise, die man als häretisch bezeichnen kann. Die kommentierte Passage stammt aus dem Matthäusevangelium (15,21-28) und berichtet, wie eine kanaanäische Frau Christus um Hilfe bittet, weil ihre Tochter vom Teufel gequält wird.
Unser Herr behandelt sie offenbar hart, und erst nach dem Drängen dieser Mutter erhört er sie schließlich durch ein Wunder. Väter, Theologen und Exegeten haben die Erklärung für diese Stelle schon lange geliefert: Christus hatte gesagt, dass er zu den verlorenen Schafen Israels gesandt wurde, und gibt erst nach, nachdem diese Frau sich als treu im Glauben erwiesen hat.
Außerdem lehrt uns Jesus Christus, darauf zu bestehen, zu bitten und wieder zu bitten, um erhört zu werden, und in dieser beharrlichen Bitte Glauben, Geduld, Ausdauer und Demut zu üben. Diese Szene ist also pädagogisch wertvoll.
Für den ehemaligen Chefredakteur von La Civiltà Cattolica wäre Jesus jedoch „gefühllos“. Er schreibt: „Die Härte des Meisters ist unerschütterlich. [...] Barmherzigkeit ist nichts für ihn. Sie ist ausgeschlossen. [Jesus] antwortet spöttisch und respektlos: „Es ist nicht gut, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den kleinen Hunden vorzuwerfen.““ Jesus erscheint wie von Engstirnigkeit und theologischem Rigorismus geblendet.
„Dann erwidert die Frau, dass sogar kleine Hunde die Krümel fressen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ Spadaro fährt fort: „Ein paar Worte, aber gut ausgedrückt und von der Art, die Starrheit Jesu zu erschüttern, ihn anzupassen, ihn zu sich selbst zu „bekehren“. [...] Und Jesus erscheint geheilt, und am Ende zeigt er sich befreit von der Starrheit der vorherrschenden theologischen, politischen und kulturellen Elemente seiner Zeit.“
Antonio Spadaro meint also, Jesus sündigte aus Starre, bekehrte sich dann und wurde geheilt. Jesus war also ein Sünder wie alle Menschen. Diese Häresie greift mehrere Punkte des Glaubens an.
Unser Herr sei gefühllos und hartherzig. - Das verstößt gegen das Wort: „Lernt von mir, dass ich sanftmütig und von Herzen demütig bin“ (Mt 11,29) und gegen die unendliche Barmherzigkeit, die unseren Erlöser beseelt.
Jesus mache sich lustig, er zeigt zynischen Spott. Er respektiere die Würde dieser Frau nicht. Es mangele ihm an Menschlichkeit. - Aber Christus besitzt in seiner heiligen Menschheit alle mögliche Vollkommenheit, da er Gott ist durch die göttliche Person, die mit ihm vereint ist.
Jesus müsse sich bekehren, denn auch er ist ein Sünder. - Aber Christus ist der Heilige, der die Heiligkeit von Gott selbst besitzt, da er Gott ist.
Jesus wäre von den politischen und kulturellen Elementen seiner Zeit bedingt. - Wohingegen er durch seine Person über alle Zeiten herrscht, da er der Ewige ist.
Es gibt keine Entschuldigung für eine solche Bewertung der Gestalt Jesu Christi, Gott und Mensch, durch Spadaro. Sie ist Häresie und Blasphemie. Spadaro glaubt wohl, wie eine Reihe von Theologen, dass Christus sich seiner Messianität erst allmählich bewusst wurde. Wer auf die eine oder andere Weise die hypostatische Vereinigung leugnet, leugnet Christus. Denn Christus hat keine menschliche Person, die Person des Gottmenschen ist göttlich: Sein „Ich“ wird vom Wort Gottes ausgesprochen, durch seine Menschlichkeit. Wie könnte er sich allmählich bewusst werden, dass er, der Gott ist, der Gott ist? Das wäre ein noch unergründlicheres Geheimnis als das Geheimnis der Menschwerdung, denn es ist ein Geheimnis der Absurdität.
(Quellen: cath.ch/La Nuova Bussola Quotidianna, traduction Benoitetmoi – FSSPX.Actualités)
Illustration: Antoniospadaro, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons